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Die Autodidaktin

Weingut Eichholz

 

Irene Grünenfelder Hunger
Eichholz 2
7307 Jenins
Schweiz

www.eichholz-weine.ch

Irene sucht noch im Torkel nach einer geeigneten Flasche

 

Ein Exemplar wird dann in unserer Schatzkiste liegen, die wir Anfang 2020 gerne für euch öffnen…

Kellergeflüster

Irene Grünenfelder war eine der ersten Schweizer Winzerinnen von denen ich etwas hörte, als ich 2005 in die Schweiz kam. Und was ich da alles hörte: sie sei bereits ausverkauft, längst bevor die Weine auf den Markt kämen! Und: Man habe als Neukunde keine Chance die Weine der Autodidaktin (!) ab Weingut zu erhalten!

 

Keine Frage, bei diesem Ruf biege ich schon ganz ehrfürchtig in die kleine Zufahrtsstrasse mitten zwischen Feldern ein…

 

Wenig später erblicke ich das Weingut Eichholz, das umringt von Reben der gleichnamigen Lage unterhalb von Jenins liegt. Ein wunderschönes Plätzchen Erde und dieser Eindruck setzt sich innerhalb des Weinguts fort.

Der alte Torkel ist zwar von überschaubarer Grösse, aber jeder Winkel des Raums wird bis zum letzten Zentimeter genutzt. Kein Wunder. Vom ersten Kelterversuch im Jahr 1993 bis heute ist das Weingut stetig gewachsen, von 30 Aaren auf 5.3 Hektar. Das bedeutet in der Kellerwirtschaft, dass jeder Arbeitsschritt überlegt sein muss. Nichts kann dem Zufall überlassen werden. So kommt Irene auch gerade vom Rebenschneiden aus dem Wingert. Tägliche Arbeit und Routine zu dieser Jahreszeit in dem Ein-Frauen-Betrieb.

Zumindest das Keltern des Weines wurde durch einen Scheunenausbau oberhalb des Torkels vereinfacht, zusätzlich wurde damit ein schöner Veranstaltungsraum für Degustationen geschaffen. Da wären wir beim Thema:

Zum Begrüssungsapéro im kleinen Eingangsbereich mit tiefem, alten Brunnenschacht gibt es ein Gläschen Crémant 2017. Ein erfrischender Schaumwein aus Pinot Noir und Chardonnay, hergestellt nach traditioneller Methode.

Danach geht’s weiter zu den Fässern:

Fassprobe

Blanc de Noir 2018

Pinot Noir Trauben werden weiss gekeltert, heisst direkt nach dem Eintreffen im Weingut gepresst. Je nachdem wie schnell das Pressen vonstatten geht, ist ein Jahrgang etwas heller, der andere merklich rosafarbener. Nach dem Abpressen wird der Saft im Barrique vergärt, was ihn einerseits zum frischen, spritzigen Apérowein macht, er hält mit seiner Struktur und Frucht aber andererseits auch mit asiatisch inspirierten Vorspeisen mit.


Sauvignon Blanc 2018

Ein grossartiger Sauvignon Blanc. Es wäre schade ihn zu jung oder nur zum Apéro zu geniessen. Wobei schon das auch jede Menge Spass macht. Sein Potenzial spielt der Tropfen aber bestimmt erst in fünf Jahren aus. Dann wird sich die typische Sauvignon Blanc-Frucht mit einer schönen Cremigkeit vermischen, was den Wein tänzerisch auf der Zunge präsentiert aber ihm auch eine schöne Länge und Körper im Abgang gibt.

Dann entkorkte Irene für uns Feines im

Degustationsraum

Pinot Noir 2017

Eine fruchtige, unkomplizierte Einstiegsdroge zu Irenes Pinot Noirs. Das macht Spass zu trinken und animiert zu einem zweiten Glas. Auf der Frucht aufgebaut, im grossen Holzfass ausgebaut.

 

Pinot Noir Alte Reben 2016

Eine Selektion von 50-jährigen Pinot Noir-Reben. Ausgebaut im Barrique. 2016 war kein einfaches Jahr für die Winzer. Es musste streng selektioniert werden. Die dadurch entstandenen kleineren Mengen sind dann aber von sehr guter Qualität. Dunkelbeerige Frucht, Tiefe und Länge sind bereits vorhanden. Mit etwas Luft zeigt der Wein, dass man nach einer ersten Reifephase noch auf einiges mehr hoffen darf.

 

Pinot Noir Eichholz 2016

Selektion der besten Pinot Noir-Trauben aus der Lage Eichholz rund um das Weingut. Zwölf Monate Ausbau im Barrique. Saftiger, kraftvoller Pinot Noir mit langem Abgang. Noch unentwickelt, mit vielversprechender Struktur und Potenzial. Wer im Besitz einer Kiste ist, sollte eine Flasche jetzt zum Spass trinken und die restliche Kiste für mindestens fünf bis acht Jahre im Keller verstecken.

Facts

  • Grösse des Weinguts
    • 5,3 Hektar
  • Mitarbeiter Anzahl
    • 1 Mitarbeiter, 4 Mitarbeiter während der Saison, 20-30 beim Wimmeln
  • Rebsorten
    • Pinot Noir, Sauvignon Blanc (15%), Pinot Blanc (7%), Chardonnay (10%)
  • Pflanzungsdichte und Ertrag
    • 6.000 bis 8.000 Rebstöcke pro qm2
    • 400-500 g Ertrag pro Traube beim Eichholz
    • 700-900 g Ertrag pro Traube beim Pinot Noir
    • 1,5 Rebstöcke pro Flasche
  • Jahresproduktion
    • 20.000 bis 40.000 Flaschen Produktion pro Jahr
  • Wohin geht der Wein
    • 50% Privatkunden & Gastronomie, 50% Händler
  • Seit wann wird Rebbau betrieben
    • bewirtschaftet in 1. Generation, 1995 1. Kelterung (30a gepachtet von der Schwiegermutter)
  • Ausbildung
    • Quereinsteigerin, kommt aus dem Journalismus
    • Weinanbau learning by doing
    • Sensorikkurse
    • Weinakademiker
    • Viel gelesen
    • Erfahrung
    • Auf vielen Weinreisen gesammelt
  • Vorbilder
    • Vorbilder sind Chardonnays aus dem Burgund
  • Einstellung zu Biodynamie
    • Seit zwei Jahren wird Biodynamie eingesetzt, dort, wo es gut ist, aber nicht in allen Bereichen
  • Wie erfolgt der Ausbau der Weine
    • Ausbau in Barrique, grossen Holzfässern und Stahltank
    • Bei Pinot Noir und Chardonnay Spontangärung, bei Sauvignon Blanc Reinzuchthefe
  • Lagerpotenzial
    • wurde zuletzt 2017 getestet: alle Weine von 1995 bis 2014 machten alle noch richtig Spass
  • Wie ist der Torkel aufgebaut
    • Der Torkel besteht aus einem minimalistischen, alten Teil im EG und einem Neubauausbau im 1.OG als Produktionsstätte und Veranstaltungsraum
  •  Einzellagen
    • Lagen werden einzeln im Barrique ausgebaut und beim Eichholz mit Lagenname abgefüllt
  •  Vision
    • Mit ihrem Sohn in Zukunft weiter das Weingut voran bringen mit einer Mischung aus Wissen und Erfahrung
  • Was wird in der Freizeit gemacht
    • Bergtouren/ wandern/ Ski
    • Jazzen
    • Kollegen treffen
  • Wohin geht’s im Urlaub
    • Marokko/ Argentinien/ Chile/ Südafrika
  • Was sind die Lieblingsweine
    • Sie trinkt am liebsten Pinot Noir aus der ganzen Welt
    • Piemont/ Toskana/ Friaul
    • deutsche Rieslinge

Unsere Reise geht nun weiter zu Roman Hermann nach Fläsch

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